Futter

Futter egal welcher Art muss fachgerecht, staubfrei und trocken gelagert werden um eine Keimbildung (Schimmel und Pilze) zu vermeiden.
Ebernso ist darauf zu achten, dass das Futter nicht durch Schädlinge (z.B. Ratten und Mäuse) verunreinigt wird.

 

Rauhfutter

Rauhfutter besteht aus getrockneten grünen Pflanzen. Die Verdaulichkeit der einzelnen Nährstoffe und ihre diätetische Wirkung sind gegenüber der grünen Pflanze vermindert. Gutes Heu ist sehr bekömmlich, fördert die Ernährungsphysiologie erheblich, belebt die Verdauung, sättigt und gleicht erschlaffende Wirkungen vor allem von Weichfutter aus. Seine hohen Nährwerte und sein Gehalt an Kalzium und Magnesium sind für die Winterfütterung und für die Jungtieraufzucht von großer Bedeutung. Es soll immer als Beifutter zur Verfügung stehen.

  • Frisches Heu 
    Frisches Heu hat einen intensiven Geruch. Durch das Lagern auf dem Heuboden macht das Heu verschiedene Prozesse durch, dabei schwitz es sich aus. Dieses Schwitzen dauert 6 bis 8 Wochen und verringert den starken Geruch und den vorhandenen strengen Geschmack. Nach dieser Zeit kann das Heu problemlos verfütter werden.
    Vor dem Verfüttern von nicht abgelagerten Heu muß unbedingt gewarnt werden, es kann Darmstörungen, Koliken oder Fieber zur Folge haben. 
     
  • Altes Heu 
    Altes Heu verliert mit der Zeit Farbe, Geruch und Geschmack. Je mehr es austrocknet und verholzt, um so schwerer verdaulich wird es. Indem Mit der Zeit fallen kleinste Stängel und Blatteilchen ab, es schwindet und entwickelt Staub (Eiweißzersetzung), welcher die oberen Luftwege reizt. Durch die Einatmung der feinen Staubteilchen können die Kaninchen katarrhisch erkranken („Niesen"). 
    Man sollte nur so viel Heu einbringen wie man in einem Jahr vergebraucht.
     
  • Klee- und Leguminoseheu 
    Klee und Leguminosen ergeben das hochwertigste Rauhfutter, wenn sie kurz vor der Blüte, zur Zeit ihres höchsten Eiweißgehaltes gemäht werden. Dieses Heu übertrifft das Wiesenheu weit an Eiweißgehalt. Für säugende Häsinnen und für Jungtiere nach dem Absetzen ist es ein hochwertiges Futter
     
  • Laubheu 
    In futterarmen Jahren wird als Beifutter auch das getrocknete Laub unserer Bäume geschätzt. Am liebsten gefressen werden die getrockneten Blätter von Pappeln, Linden, Weiden, Eschen und Erlen. 
    Eichenlaub, das wegen seines Gehaltes an Gerbsäure bitter schmeckt, wird zwar nicht so gern aufgenommen, es ist jedoch ein wirksames Gegenmittel bei Durchfällen. Am besten füttert man es zusammen mit den Zweigen und der Eichenrinde. 
    Unsere Kaninchen fressen im Winter die ordnungsgemäß getrockneten Blätter und Zweige sehr gerne, besonders wenn wir ihm wenig Heu reichen können.

 

Gesunde Futterpflanzen für Kaninchen

  • Löwenzahn
  • Spitz- und Breitwegerich
  • Schafgarbe
  • Beinwell
  • Gemeiner Beifuß
  • Gänsefuß
  • Hasenscharte
  • Luzerne
  • Gelbklee

 

Aus Küche und Garten

  • Möhren
  • Möhrenkraut
  • Feldsalat
  • Endiviensalat
  • Chicorèe
  • Rettichblätter
  • Stangensellerie
  • Sellerieknolle
  • Markstammkohl
  • Kohlrabi auch die Blätter
  • Fenchel
  • Grünkraut auch die Blätter
  • Erbsenkraut
  • Sonnenblume
  • Apfel
  • Birnen
  • im Sommer hin und wieder eine Erdbeer oder Himbeere
  • Topinambur (Stängel und Knollen)

 

Als Kräuter eignen sich

  • Petersilie
  • Senfblätter
  • Salbei
  • Wermut
  • Kümmel
  • Borretsch
  • Bohnenkraut
  • Dill
  • Liebstöckel

 

Heilkräuter für Kaninchen

  • Brennessel sie ist reich an Kalk. Eisen, Phospor und Eiweiß. Das Vitamin “D” was sie enthält wirkt knochenaufbauend. Verfüttern sie diese Pflanzen nicht frisch, sondern lassen sie diese leicht anwelken.
  • Scharfgarbe ist das Magenmittel für kranke Kaninchen. Es ist entzündungshemmend und krampflösend, speziell bei Blähungen und Darmerkrankungen ihres Kaninchens. Schafgarbe können sie frisch oder getrocknet verfüttern.

 

   
 

Wasser

Frisches Wasser muss den Kaninchen immer zur Verfügung stehen!

Zwar trinken manche Kaninchen nicht sehr viel, trotzdem müssen sie immer die Möglichkeit dazu haben! Bei der Fütterung von viel Frischfutter wird auch weniger getrunken.

Zur Anregung und Verbesserung der Verdauung gibt man am besten etwas Obstessig, vorzugsweise Apfelessig (ca. 10 ml pro Liter Wasser) ins Trinkwasser. Dadurch bleibt das Wasser länger frisch, bildet nicht so viele Algen und die Wassernäpfe oder Tränkflaschen lassen sich leichter reinigen.

Das Wasser kann man über die handelsüblichen Nippeltränken, Tränkflaschen oder Wassernäpfe zur Verfügung stellen. Wassernäpfe haben jedoch einige Vorteile:

  • Wassernäpfe sind schneller und einfacher zu reinigen. Bei Tränkflaschen und Nippeltränken dagegen, neigt man dazu sie einfach aufzufüllen und nicht regelmässig zu reinigen.
  • Wassernäpfe füllt man jeden Tag auf, da sie schneller verschmutzen reinigt man sie häufiger. Tränkflaschen werden häufig erst aufgefüllt, wenn sie leer sind.
  • Tiere trinken aus Wassernäpfen viel mehr als aus Tränkflaschen.
  • Bei Wassernäpfen droht die Gefahr des Verstopfens im Gegensatz zu Tränkflaschen und Nippeltränken nicht. Man erkennt rechtzeitig wenn die Kaninchen nichts, oder zu wenig trinken.
  • In frostigen Zeiten können die Kaninchen bei Wassernäpfen noch am Eis lecken, während sie bei Tränkflaschen und Nippeltränken gar nicht mehr ans Wasser ran kommen. Tränkflaschen und Nippeltränken frieren leichter ein und können aufplatzen. Im Winter trotzdem zweimal täglich die eingefrorenen Näpfe abtauen und frisches Wasser geben.

 

   
 

Fütterung

  • In der Zuchtruhe benötigen die Kaninchen nur ein Erhaltungsfutter. Dieses ergänzt einerseits den Eiweißbedarf der Tiere, zum anderen stellt es Vitamine und Mineralstoffe, Kraft für die Muskeln und Stoffe zum Wohlbefinden der Kaninchen zur Verfügung.
     
  • Leistungsfutter brauchen die Tiere nur in der Zuchtzeit, das heißt wenn die Häsinen trächtig sind oder säugen und die Rammler im Deckeinsatz sind. Auch die Jungtiere werden mit diesem Futter versorgt denn sie müssen ja noch heranwachsen. Tiere die zur Ausstellung sollen, benötigen ebenfalls Leistungsfutter.
     
  • Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und artgemäße Ernährung unserer Kaninchen hat ganz entscheidend Einfluß auf das Leistungsvermögen und die Lebensdauer der Tiere. Eine gute Futterzusammenstellung ist auch ein wesendlicher Beitrag zur vorbeugenden Gesundheitspflege.
     
  • Die Fütterung sollte möglichst immer zur gleichen Zeit erfolgen. Weichen die Fütterungszeiten erheblich von den gewohnten Zeiten ab, sind unsere Tiere überhungert und fressen zu gierig, was zu Verdauungstörungen führen kann.
     
  • Das Wohlbefinden unserer Kaninchen, von denen wir immer mehr bzw. immer höhere Leistungen verlangen, hängt zu einem großen Teil auch von deren Ernährung ab.
     
  • Alle Kaninchenrassen stammen vom einheimischen Wildkaninchen ab. Trotz der Rassenvielfalt in Größe, Form, Zeichnung und Farben verbunden mit teils erheblichen Abweichungen vom Urtyp, sind der Magen-Darm-Trakt und der Verdauungsaparat, bezogen auf das Wildkaninchen weitgehend gleich geblieben. Die kaninchenspezifische Tierernährungslehre und die entsprechende Futtermittelkunde haben dies zu beherzigen, wenn auch hinsichtlich der täglich benötigten Futtermenge große Unterschiede zum Wildtier bestehen.
     
  • Wildkaninchen sorgen selbst für ihre Ernährung. Dabei stellen sie sich, saisonbedingt, ihr benötigtes Futter aus einer großen Auswahl Futterpflanzen und Wildkräutern zusammen. Ihr Instinkt sorgt für eine korrekte Nährstoffkombination anhand des jeweiligen Pflanzenangebotes. Größe und Gewicht, Anpassungsfähigkeit und Zähigkeit des Wildkaninchens rechtfertigen relativ geringe Futtermengen. Das Wildkaninchen stellt sehr geringe Anforderungen und kommt in schlechten Zeiten (z.B. im Winter) auch mit alten trockenen Laub aus.
     
  • In einer Zeit, in der fanatische Tierschützer fast jeden Züchter angegreifen, kommt neben der Haltungsoptimierung auch der Fütterung eine ganz zentrale Bedeutung zu.

 

   
 

Ernährung

Die Nahrung des Kaninchens besteht idealerweise aus einer Kombination aus trockenem und frischem Futter. Artgerechte Fütterung besteht aus genau dem, was ein Kaninchen in Wald und Flur eben so findet. 
Ebenso wie beim Menschen kommt es auf die ausgewogene Mischung an. Stimmt diese Mischung bleibt das Tier gesund.

Da die Zähne von Kaninchen stetig nachwachsen muss man darauf achten, dass diese durch einem genügend hohen Anteil an Rauhfutter und harten Körnern ausreichend und gleichmäßig abgenutzt werden.

  • Hartes Futter:
    • Heu (das wichtigste Futter), es bindet auch verschluckte Haare beim Fellwechsel!
    • Karotten
    • Kohlrabi (kann aber Blähungen hervorrufen)
    • Trockenfuttermischungen z.B. “Kaninchenfutter” verschiedener Hersteller und Grün Rollis
    • Stroh
    • Zur Vorbeugung gegen lange Zähne und Zahnmißbildungen hilft oft auch ein Zweig von einem Obstbaum (z.B. Apfelbaum)
  • Weiches Futter:
    • Salat (Achtung: Kopfsalat kann tödliche Blähungen und Durchfall hervorrufen, wenn er nicht gründlich gewaschen, oder das Kaninchen nur an Trockenfutter gewöhnt ist. Andere Salatsorten sind gut, müssen aber gründlich gewaschen werden!)
    • Karottengrün (waschen!)
    • Verschiedenste Kräuter.

Täglich frisches Wasser aus einem sauberen Napf ist sehr wichtig um den Flüssigkeitshaushalt der Tiere auszugleichen. Wer jedoch viel Grünfutter gibt muss die Wasserration etwas reduzieren.

Frisches und sauberes Heu muss den Tieren sollte immer zur Verfügung stehen, idealerweise in einer Heuraufe aus Draht.

Körner und andere Getreideprodukte, auch hartes, getrocknetes Brot haben einen sehr hohen Nährstoffanteil und entsprechen deshalb nicht den natürlichen Fressgewohnheiten und sollten daher, auch um Krankheiten vorzubeugen, nur in Maßen gegeben werden.